Panorama der Berge: Aussicht von Coll de Rates.
Inmitten von drei Gebirgsketten erhebt sich der 783 Meter hohe Felsen namens Penya Talai. Er wird auch El Penyó genannt und lockt mit einem fantastischen Rundblick in die weite Berglandschaft. Östlich befindet sich die relativ niedrige Sierra de la Devesa, im Westen erstreckt sich eindrucksvoll die Sierra del Carrascal de Parcent und im Süden die Sierra del Ferrer mit ihrer anspruchsvollen Kammroute. Hinter den Felsen von Ferrer versteckt sich der markant-gezackte Gebirgskamm der Sierra de Bèrnia.
Ausgehend von der Ortschaft Xaló, die im traditionellen Weinanbaugebiet des Valle de Pop liegt, führt die Route über den Rücken der Sierra de la Devesa, weiter durch den Barranco Negre und bis hianuf auf den Gipfel des Penya Talai. Nach dem Abstieg geht es weiter zum Aussichtspunkt Coll de Rates. Für den Rückweg eignet sich der grün markierte Wanderweg PR-CV 119, der ganz bequem zurück nach Xaló führt. Allgemein ist das Valle de Pop von einer wunderschönen Berglandschaft umgeben. Ein Paradies für Wanderer, Bergsteiger und Fotografen. Die Sierra del Carrascal de Parcent und der Aussichtpunkt Coll de Rates gehören zu den bekannteren Wanderzielen der Region. Dabei bietet sich ein atemberaubendes Panorama, wobei man die wichtigsten Gipfel der Marina Alta und Marina Baixa sehen kann.
Die Eckdaten zur Wanderung auf einen Blick.
Länge des Rundweges: 14 km
voraussichtliche Dauer: etwa 4,5 Stunden, mit Pausen 5 Stunden
höchster Punkt: der Gipfel von Penya Talai, 783 m
Höhenunterschied, kumulierter Anstieg: 726 m
Schwierigkeitsgrad: moderat, es gibt abschüssige Wegstücke im Bereich des Barranco Negre und im oberen Bereich des Felsen Penya Talai, die Strecke kombiniert schmale Pfade und breite Wege, feste Schuhe sind zu empfehlen.
Beschilderung: Aufstieg in die Sierra de la Devesa mit grün-weißer Markierung (oben teils unmarkiert), Pfad durch den Barranco Negre zu Penya Talai ist unmarkiert, Aufstieg Penya Talai mit weißer Markierung, PR-CV 199 zwischen Coll de Rates und Xaló hervorragend ausgeschildert.
Start- und Zielpunkt der Route befindet sich im Süden von Xaló (Jalón), direkt an der Straße CV-749 im Ortsteil Benibraim. Zuerst führt die Wanderung über den Rücken der Sierra de la Devesa. In Blickrichtung befinden sich die Felsen von Ferrer (links) und Penya Talai (rechts), die durch eine Schlucht separiert werden. Zwischen den beiden Felsen führt ein kleiner Pfad durch den Barranco Negre hinauf. Am Fuße des Felsen verläuft der Pfad weiter bis zum Aufstieg, der sich rechts des Weges befindet. Den steilsten Abschnitt der Route stellt der Aufstieg zum Gipfel des Penya Talai dar, wobei die Überwindung der Höhenmeter mit einem fantastischen Panoramablick in die weite Berglandschaft belohnt wird. Nach dem Abstieg lohnt sich noch eine Pause am Aussichtspunkt Coll de Rates, wo es auch ein Bergrestaurant mit Terrasse gibt. Der Rückweg gestaltet sich auf dem grün markierten Wanderweg PR-CV 199 sehr bequem. Dabei geht es durch Pinienwälder und eine landschaftlich geprägte Gegend zurück nach Xaló.
Die Wanderung im Detail:
Über den Rücken der Sierra de la Devesa.
Die Rundwanderung beginnt in der Nähe der Casas de Benibraim, also im Süden von Xaló. Aus dem Ortszentrum kommend, fällt auf der rechten Seite der Straße CV-749 – und kurz vor dem Waldrand – ein weißes Tor mit einer Glocke auf. Links des Tores führt ein kleiner Pfad in den Wald, wobei es zunächst mit leichtem Anstieg den Hang hinauf geht. Unterwegs fallen zahlreiche Steinmauern auf, die an landwirtschaftliche Nutzung erinnern. Den grün-weißen Wegmarkierungen folgend, gelangen wir recht zügig in den oberen Bereich der Sierra de la Devesa. Dort befinden sich die Ruinen alter Steinhäuser.
Der fantastische Ausblick auf die umliegenden Berge ist der Orientierung dienlich und bietet einen guten Vorgeschmack auf die vor uns liegenden Kilometer. Im Norden sind die idyllisch gelegenen Dörfer des Valle de Pop zu sehen, im Hintergrund erhebt sich die Sierra del Castell de la Solana mit ihren beiden Gipfeln Castell d´Aixa und Tossal Gran. Etwas weiter westlich erheben sich die Berge von Beniquasi und die Sierra de Seguili. Der Montgó dominiert im Nordosten. Lässt man hingegen den Blick nach Osten schweifen, so erscheint der Gipfel des Berges Alt de l´Ample.
Wir überqueren den Rücken der Sierra de la Devesa in südwestliche Richtung und blicken geradewegs auf zwei besonders interessante Erhebungen: die Felsen von Ferrer und Penya Talai. Auch der gezackte Bergkamm von Bèrnia ist im Hintergrund ein Blickfang. Obwohl La Devesa mit durchschnittlich 400-450 m nicht sonderlich hoch ist, lohnt sich der Weg über den sanft geschwungenen Bergrücken.
Aufstieg durch den Barranco Negre bis zum Fuße von Penya Talai.
Nach dem Abstieg gelangen wir auf eine asphaltierte Zufahrtsstraße und wandern an Weinfeldern vorbei. Zum Zeitpunkt meines Ausfluges stellten die saftig-reifen Trauben an den Rebstöcken einen sehr verlockenden Blickfang dar. Die Straße teilt sich bald und wir wählen den Abzweig nach rechts, der einen leichten Anstieg besitzt. Von der Straße aus zweigt dann ein kleiner Pfad ohne Markierung nach rechts ab. Dieser besitzt im weiteren Verlauf einige steinige Abschnitte.
Mit jedem Schritt nähern wir uns den beiden Felsen, zwischen denen sich eine Schlucht erstreckt. Im weiteren Verlauf der Route soll es dort entlang gehen. Also durch den Barranco Negre hindurch und anschließend hinauf auf den Felsen Penya Talai. Innerhalb des Barranco gibt es tolle Felsformationen des Kalksteins zu entdecken, die im Sonnenlicht weiß leuchten. Die imposanten Felswände eignen sich hervorragend als Fotomotiv. Am Fuße des Felsen Penya Talai wird deutlich, dass noch einige Höhenmeter zu überwinden sind, denn die Besteigung des Gipfels soll das Hauptziel dieser Wanderung sein.
In der Nähe eines abgelegenen Hauses teilt sich der kleine Pfad. Der Abzweig nach links würde hinauf zur luftigen Kammroute über die Sierra del Ferrer führen. Dies ist jedoch eine sehr anspruchsvolle Route, die nicht Bestandteil dieses Beitrags sein soll. Also wählen wir den Abzweig nach rechts, der sich hinter dem Dickicht verstekt und am Fuße des Felsen Penya Talai entlang bis zum Aufstieg führt. Dabei mündet der schmale Pfad in einen breiten Wanderweg. Rechts des Weges befindet sich der Gipfelpfad, der mit weißen Markierungen gekennzeichnet ist.
Zum Gipfel des Penya Talai (El Penyó).
Während der untere Teil des Aufstieges keinen sonderlichen Schwierigkeitsgrad besitzt, gibt es im oberen Abschnitt einige steile und steinige Stellen zu überwinden. Bereits beim Aufsteigen, aber auch oben auf dem Gipfel bietet sich eine tolle Aussicht auf die Sierra del Carrascal de Parcent im Osten, die Sierra del Ferrer im Süden und die umliegenden Täler. Im Norden liegt das Valle de Pop – und damit auch unser Ausgangspunkt. In südwestlicher Richtung erstreckt sich das Tal von Tàrbena. Im Hintergrund erheben sich die Gebirgsketten der Marina Baixa: mit Puig Campana, Monte Ponoig, Sierra de Aitana und Sierra de Aixortà bei Guadalest. Für meinen Geschmack stellt dies ein wunderbares Bergpanorama dar, das den Höhepunkt dieser Wanderung bildet. Zweifellos bietet sich eine Gipfelpause auf den warmen Steinen an … einfach um den Augenblick zu genießen und dabei den Blick in die Ferne schweifen zu lassen.
Mirador Coll de Rates.
Nach dem Abstieg, der auf demselben Pfad wieder hinab fürht, biegen wir rechts ab und folgen dem breiten Weg bis zur Straße CV-715. Nach Überquerung der Bergstraße erreichen wir den Aussichtspunkt und das Restaurant Coll de Rates. Noch einmal bietet sich eine tolle Sicht auf Penya Talai, aber auch in die Landschaft der Marina Alta und Marina Baja. Coll de Rates eignet sich übrigens auch gut als Ausgangspunkt, um die Sierra del Carrascal de Parcent zu erkunden. Diese schöne Bergkette, die auch einen Vértice Geodético (geodätischen Schnittpunkt) besitzt, wird definitiv eines meiner nächsten Ziele sein.
Rückweg nach Xaló, die grüne Route PR-CV 199.
Von Coll de Rates aus, führen einige Wanderrouten hinab in das Valle de Pop. Dabei handelt es sich um die Wanderwege nach Parcent, Alcalalí und Xaló, die sehr gut beschildert sind. Dabei wählen wir die grüne Route PR-CV 199. Zuerst schängelt sich der Weg durch den Pinienwald und den Hang hinab. Im weiteren Verlauf wandelt sich der Pfad in einen breiteren Wanderweg. In jedem Fall ist es ein sehr bequemer Abschnitt, der durch ruhige Anbaugebiete führt. Vorbei an Mandelbäumen, alten Olivenbäumen und Weinfeldern geht es nördlich der Sierra de la Devesa durch eine ländliche Gegend. Wir erreichen das Gebiet Les Passules und schließlich betreten wir nochmals den Wald. Im letzten Abschnitt der Route ist noch ein leichter Anstieg zu überwinden und wir treffen wieder auf den bereits bekannten Pfad. Hier biegen wir links ab und wandern entlang der alten Steinmauern zurück bis zum Ausgangspunkt an der CV-749.