Cañón del Mascarat, rocas impresionantes

Cañón del Mascarat – Blickwinkel zwischen steilen Felswänden

Eine faszinierende Kombination aus Felsen und außergewöhnlicher Brückenarchitektur.

Die Strukturen der Kalksteinfelsen an der Costa Blanca begeistern mich im Allgemeinen sehr. In diesem Sinne besitzt die Schlucht von Mascarat meiner Meinung nach eine ganz besondere Anziehungskraft. Einerseits tragen die steilen Felswände die Spuren der Erosion und der Wasserkraft. Andererseits ist die Kombination aus Felsen und Brückenarchitektur wirklich beeindruckend. Auf dem Wanderweg, der zwischen den Felsen verläuft, bieten sich interessante Fotomotive. Dieser Beitrag ist einer leichten Wanderung innerhalb der Schlucht von Mascarat, sowie ausgewählten Blickwinkeln zwischen den steilen Felswänden gewidmet. Zudem möchte ich kurz über die Geschichte der Brücken und die Legende von Mascarat berichten.

Schlucht zwischen Calpe und Altea.

Die imposante Schlucht von Mascarat, auch bekannt als Barranc Salat, wurde von Mutter Natur durch die Kraft des Wassers erschaffen. Sie befindet sich zwischen den Küstenstäden Calpe und Altea, sowie zwischen dem Gebirge von Bernia und dem Morro de Toix. Geologisch betrachtet ist der Morro de Toix ein Ausläufer der Sierra de Bernia, der weit in das Mittelmeer hineinragt. Draüber hinaus trennt die Schlucht von Mascarat die beiden Landkreise Marina Alta und Marina Baixa. In früherer Zeit war es nahezu unmöglich diesen Bereich zu passieren und Reisende mussten alternativ einen gefährlichen Bergpass nehmen, der entlang der steilen Felshänge verlief. Nach langer Zeit des Kopfzerbrechens, wie man diese Barriere überwinden könnte, wurden Ende des 19. Jahrhunderts ein Tunnel im Felsen und eine monumentale Brücke erbaut. Auf diese Weise entstand eine künstliche Verbindung zwischen den Felsen, die vor allem den Händlern der Region viele Vorteile brachte.

Der Pfad durch die Schlucht mit den drei Brücken.

Der Wanderpfad, der in die Schlucht von Mascarat führt, beginnt direkt an der Straße (Carrer Freu) und ist als Pfad mit geologischer Bedeutung markiert. Innerhalb der Schlucht endet der Pfad, sodass man umkehren muss und auf demselben Weg wieder die Straße erreicht. Grundlegend ist es ein leichter Wanderweg. Jedoch sollte man nach Regenfällen und bei schlechtem Wetter vorsichtig sein, da es an den steilen Felswänden zu Steinschlägen kommen kann.

Die beeindruckenden, fast 100 Meter hohen Felswände sind flott erreichbar. Bereits aus der Ferne sind die drei Brücken zu erkennen, die im oberen Bereich der Schlucht erbaut wurden und eine elegante Verbindung zwischen den Felswänden schaffen. Sie gelten bis heute als Meisterwerke der Ingenieurskunst in der Provinz Alicante. Ihre Erbauung erleichterte den Verkehr und den Handel innerhalb der Region.

Die alte Brücke erscheint mit ihrem Rundbogen wie ein riesiges Eingangstor in die Schlucht. Sie wurde 1885 in Betrieb genommen und ist etwa 60 Meter hoch. Heutzutage wird sie nicht mehr genutzt, denn es wurde ersatzweise im Jahr 1968 eine neue, modernere Brücke aus Beton gebaut. Diese ist etwa 85 Meter hoch, deutlich breiter und für den Verkehr in beide Richtungen geeignet. Über sie verläuft die Nationalstraße N-332. Etwas kleiner und feinteiliger erscheint die dritte Brücke aus Metall. Die Eisenbahnbrücke wurde im Jahr 1915 in Betrieb genommen. Hier verläuft heutzutage die Linie 9 der TRAM Metropolitano de Alicante auf ihrem Weg von Benidorm nach Dénia.

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Anfahrt und geologischer Wanderpfad.

Aus Calpe oder Altea kommend, ist die Anfahrt auf der Nationalstraße N-332 zu empfehlen. Mit dem Abzweig an der Urbanización Mascarat sind die Siedlung und die Felsen gut erreichbar. Direkt an der Carrer Freu beginnt der gut markierte Wanderweg, der in die Schlucht hineinführt. Innerhalb der Schlucht verringert sich der Abstand zwischen den imposanten Felsen immer mehr und es gibt einen Punkt, an dem es nicht weitergeht. So dient der Pfad als Hin- und Rückweg. An der Straße befindet sich ein weiterer Wegweiser, der den Abstieg zum Strand von Mascarat markiert. Der bequeme Weg führt durch einen wunderschönen Pinienwald und hinab bis zum Strand. Von hier aus ist auch der Hafen von Altea flott erreichbar.

Kombination der Route mit Castellet de Calp und Morro de Toix.

Meine GPS Aufzeichnung zeigt eine mögliche Kombination mehrerer Ausflugsziele in diesem Gebiet. Sie ist jedoch nicht als Rundweg konzipiert. Ich bin zuerst zum Castellet de Calp aufgestiegen, dann auf den Morro de Toix. Unterwegs bieten sich fantastische Ausblicke auf das Mittelmeer, sowie auf die umliegenden Gebirge. Es gibt hervorragende Aussichtspunkte zu entdecken, wobei man die Erhebungen der Sierra Helada, Sierra de Bernia, Sierra de Oltà, den Peñón de Ifach und den Puig Campana betrachten kann.

Danach führte mein Weg durch die Siedlung und hinab bis zum Einstieg in die Schlucht von Mascarat. Nach der spektakulären Route durch die Schlucht bin ich zum Strand abgestiegen. Die Orientierung innerhalb der Siedlung ist recht einfach und die Wanderpfade sind gut markiert. Mehrere Varianten sind möglich, um das Gebiet zu erkunden.

Dem Castellet de Calp und Sierra de Toix – Felsen zwischen Calpe und Altea habe ich bereits einen Bericht gewidmet. Diese Wanderung ist ebenfalls sehr zu empfehlen.

Legende von Mascarat

Zum Abschluss möchte ich noch die Legende von Mascarat erwähnen, die eng mit den Abenteuern eines maskierten Banditen verbunden sein soll. Auch die Entstehung des Namens Mascarat bezieht sich auf ihn. Vor Erbauung der Brücken stellte die Schlucht von Mascarat, wie bereits zuvor beschrieben, eine schwer überwindbare, geografische Barriere dar. Um die Schlucht zu umgehen, mussten die Menschen einen sehr schwierigen und gefährlichen Bergpass nehmen. Dieser Weg, der entlang der steilen Felshänge verlief, war mit Risiken verbunden.

Ein maskierter Bandit (El Mascarat = bandolero enmascarado) soll die erschwerten Bedingungen ausgenutzt haben, um Reisende in diesem Gebiet zu überfallen und auszurauben. Es heißt, er habe gezielt die Reichen überfallen, um die Beute unter den armen Menschen aufzuteilen. Infolge einer Erkrankung an Lepra soll er sein Zuhause verlassen haben und wählte die Berge als Zufluchtsort. Dort soll er sein entstelltes Gesicht mit Ruß geschwärzt haben. Vermutlich wurde dies als Maskierung wahrgenommen. Entsprechend der Legende verdankt also die Schlucht von Mascarat ihren Namen einem “maskierten Räuber” bzw. einem Einsiedler mit dunklem Gesicht.

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